Nebel kroch über das nasse Gras. Legte sich wie ein Schleier über das gesamte Dorf. Niemand konnte ihm entkommen. Plötzlich war ein Tapsen zu hören. Ein Hecheln hallte durch das gesamte Dorf. Es kam immer näher und mit ihm kam die Angst. Sie waren da. Das ganze Dorf hielt den Atem an. Stille trat ein. Wie Schatten aus der Dunkelheit kamen Wölfe aus dem Nebel. Mit Fell schwarz wie die Nacht und Augen Rubinen gleich liefen sie durch das Dorf. Ein Heulen stieg den Nachthimmel empor zum Mond. Sie waren gekommen um etwas zu suchen und sie würden nicht eher gehen bis sie es gefunden hatten. Auf einmal erfüllten seltsame Geräusche den Nachthimmel. Das Schlagen monströser Flügel hallte über das Dorf. Riesige schatten flatterten über die Dächer. Giftige grüne Augen huschten über das Gesamte Dorf und eine riesiges Flammenmeer verschlang es und alles Leben in ihm.
Ein Schrei. Schweißgebadet und kerzengerade saß Ive in ihrem Bett. Warme Sonnenstrahlen fluteten ihr Zimmer und kitzelten sacht ihre Haut. Sie musste blinzeln. Mit angstvollem Blick sah sie sich um. Ein Traum. Es war einfach nur ein Alptraum. Trotz dieser Erkenntniss zitterte sie immer noch am ganzen Körper. Behutsam stieg sie aus dem Bett und zog sich an. Sie entschied sich für ein weises Kleid das so bestickt war, das es den Anschein machte als ob Efeu an ihr empor kroch. Sie ging direkt durch die Stube aus der Tür des Haues hinaus und machte sich auf den Weg. Als sie an der Schenke „Zur alten Eiche“ vorbei kam traf sie auf ein altes Mütterchen. Es trug ein braunes Kleid. Seine langen grauen Haare reichten ihm bis zum Rücken hinunter. Als sie Ive anblickte schrie sie erschrocken auf und hielt sich die Hand vor dem Mund. „ Mein Kind. Du...Du bist...die AUSERWÄHLTE!!!“ Ive sah die Alte entsetzt an. Was meinte sie mit Auserwählte. Doch bevor sie etwas sagen konnte schnappte sich die Alte Elfe Ives Arm und zog sie mit sich mit. Ive war so verblüfft das sie sich gar nicht wehrte sondern einfach mit ging. Die Frau ging mit ihr zu einer riesigen Buche und stellte sie direkt vor den mächtigen Stamm. Dann trat sie einige Schritte zurück und bevor Ive auch nur ein Worte des Protestes aussprechen konnte hob die Alte ihre Hand und sprach einige Wörter, in einer seltsamen Sprache. Die Alte Sprach der Elfen wenn sich Ive nicht täuschte. Plötzlich schossen aus dem Boden Pilze und schlossen einen Kreis um den Baum herum. Überall sprossen mehrere Planzen aus der Erde die alle langsam zusammen wuchsen und die Gestalt von Körpern annahmen. Aus einer Wasserpfütze tauchte der Körper einer jungen Frau auf und aus dem Baumstammt hinter dem Ive stand formte sich langsame ein alter Mann heraus. Plötzlich viel es Ive wie schuppen von den Augen. Sie stand vor dem Zauberrat. Der mächtigste Rat aller zeiten. Einst gebildet um das Land vor dem schwarzen Schatten des Bösen zu schützen. Aber warum war er nun hier versammelt. Ive konnte sich keinen Reim drauf machen. Plötzlich lenkte etwas ihre Aufmerksamkeit auf sich. Aus dem Augenwinkel erhaschte Ive den Blick auf ein helles Licht. Und zwar da wo kurz zuvor noch die alte Frau gestanden hatte. Aus dem Licht tauchte plötzlich eine junge hübsche Frau auf. Ihre langen braunen Haare reichten ihr bis über die Brust und auf dem Kopf trug sei eine feine silberne Krone. Ihre eisblauen Augen blickten Ive an aber ein warmes Lächeln lag auf ihren Lippen. Ihre hohe Stirn zierte ein kleiner weiser Diamand. Sie trug ein hellblaues schulterfreis Kleid das bis auf den Boden reichte. Es war mit weisen Perlen bestickt und es lag ein silbern glänzender Schleiher auf ihm. Der Unterrock des Kleides war mit seltsamen und zugleich wundervollen Mustern verziehrt. Ive verschlag es bei ihrem Anblick den Atem. Vor ihr stand in voller Schöhnheit Elenor, Prinzessin der Elfen und baldige Herrscherin. Elenor stellte sich in die Mitte des Pilzkreises und schaute sich um. Um sie herum hatte sich viele Zauberwesen versammelt. Elfen, Feen, Zentauren , Nymphen und Ive glaubte sogar eine Hexe erkennen zu können.
„ Ich habe euch erscheinen lassen, weil sich das Schicksal gewendet hat. Die Auserwählte wurde uns gezeigt und nun können wir endlich beginnen der Legende zu folgen. Freunde sind zu Feinden geworden. Die Macht des Bösen steigt und es beginnt seine gierigen Hände nach uns auszustrecken und nach uns zu greifen. Wir dürfen nicht zu lassen das Dunkelheit sich in unsere Herzen frisst. Es ist Zeit, das zu finden dessen Zerstörung das Gute in unser Land zurückbringen wird. Wir können nicht warten. Die Schlinge des Bösen zieht sich fester um unseren Hals und droht uns zu erwürgen. Ich frage euch nun...was können wir tun.“
Urplötzlich ohne Vorwahnung kam es über Tyra und sie trat einige Schritte nach vorne. Alle Augen waren nun auf sie gerichtet. Sie holte tief Luft und sofort Sprudelten die Worte nur so aus ihr Heraus. „Moment mal. Wer ist hier die Auserwählte. Und zum Teuf..“ Ive sah auuf einen kleinen Unterteufel der ebenfalls in den Reihen stand „Zum einäugigen Riesen noch mal von welcher Legende sprecht ihr. Ich möchte verstehen. Was habe ich mit all dem zu tun.“
Ein kleiner alter Mann stellte sich vor Ive und hob beschwichtigend die Hand. Ein alter, doch weiser Baumgeist, dessen Haut aussah wie die Rinde eines Baumes und dessen Blattgrüne Augen Ive gefangen hielten. „Meine Liebe“, begann er ruhig zu sprechen „ Die Legende von der wir reden ist die Legende der vier Elemente. Es ist mehr eine Zukunftsvision. Übertragen von Orakel zu Orakel. Mich wundert es das sie nicht auch schon an euer Ohr gelangt ist. Aber ich werde sie euch erzählen. Es heißt das die vier Elemente sich zu einem Bündinis zusammenschließen angeführt vom Feuer dem mächtigsten Element. Es nimmt und es gibt. Erde, Feuer, Wasser und Luft schließen sich zusammen um die Welt die wir kennen zu retten und sie aus den klammernden Händen des Bösen zu befreien. Sie beginnen eine lange und beschwerliche Suche , stoßen dabei auf viele Gefahren, und doch finden sie das nach dem es ihnen begehrt. Ich glaube ihr könnt euch denken was das Objekt dieser Suche ist.“
„ Der Elfenstein...“, Ive konnte das alles noch nicht fassen , „ Aber was habe ich denn damit zu tun? Ich hatte zuvor noch nie von dieser Legende gehört.“
Nun schaltete sich auch wieder Elenor ein. Sie schnippste mit den Fingern und vor ihr erschien eine kleine Wasserkugel die zu Ive schwebte. Dort erkannte die Feuerelfe ihr Spiegelbild. Sie musste mehrmals genau hinsehen und doch wahre es war. Auf ihrer Stirn befand sich ein Schwarzes Oval. Ives Augen weitete sich vor Schreck...auch wenn sie nicht viel wusste so war ihr doch klar dass dieses Zeichen ihr Schicksal besiegelte. Es kam in den vielen Geschichten vor die ihre Mutter ihr vor dem einschlafen immer erzählt hatte. Das Zeichen das den Auserwählten prägt bis er sein Schicksal erfüllt hat. Und nun lag es an Ive die Elfenwelt vor dem totalen Zefall zu retten. Das musste doch alles ein böser Traum sein. Das konnte einfach nicht wahr sein. Wieso sie? Was war so besonders an ihr?
Elenor trat vor und ergriff Ives Schulter.
„Das Schicksal hat euch auserwählt. Ihr tragt die Macht des Feuers in euch. Die mächtigste Naturgewalt. Drei Gefährten werden euch begleiten, werden dieses Schicksal mit euch teilen. Unsere Welt liegt in euren Händen, werft sie nicht weg.“
„Aber..was soll ich denn machen. Ich hab doch keine Ahnung was ich nun tun soll“
„Jetzt stell dich doch nicht so an. Das ist ja wohl glas klar. Wir werden zum Gebirge von Licht und Schatten gehen und dort den Elfenstein suchen“
Ive sah sich verwundert um. Plötzlich erhaschte sie einen jungen Mann der aus der Menge der Zauberwesen trat. Er hatte erdbraune Haare und seine Augen waren von einem warmen Goldton. Er wirkte etwas frech und schaute von unten herauf. Ives blick wanderte von oben nach unten und als ihr Blick auf seine Füße viel weiteten sich ihre augen „Das Element Erde“; flüsterte sie. Denn bei jedem Schritt den der junge Mann tat, schossen aus dem Boden wunderschöne Pflanzen in den verschiedenstens Varianten. Dort wo er dann stehen blieb,schlängelten sie sich sogar an seinem Bein hoch. Er verbeugte sich vor Elenor.
„Prinzessin ich bin bereit dieses Mädchen zu begleiten und ihr zu helfen. Mein Name ist Neldor und ich bin der gebieter über das Element der Erde, der Herrscher über die Pflanzen.“
Elenor belohnte das mutige Auftreten Neldors mit einem sanften und liebevollen Lächeln. Sie ging auf ihn zu, nahm seine Hand und hielt sie hoch in die Luf.
„Seht her, magische Wesen von Mystic. Das zweite Element ist gefunden, ich frage euch, wer hat ebensoviel Mut und nimmt diese beschwerliche Reise auf sich um das Schicksal unserer Welt, so wie wir sie kennen, zu retten?“
Gemurmel erfüllte die Reihen des Rates. Plötzlich trat eine vermummte Gestalt aus den Reihen hervor. Sie trug einen langen, schwarzen Mantel und eine Kapuze hielt ihr gesicht verborgen.
„ Auch ich werde diese Reise mitmachen. Das Element des Wasser soll mit euch sein und euch in beschwerlichen Zeiten ein Tropfen Hoffnung sein“,verkündete eine sanfte, weibliche stimme.
Schmale Hände zogen die Kapuze zurück, die den Anblick auf ein wunderschönes gesicht frei gab das von azurblauen Haaren umrahmt war. Ein blick in ihre augen war wie ein Blick in den tiefen Ozean.