Akira spielt im Jahr 2030 (bzw. in der Anime-Fassung im Jahr 2019) in Neo-Tokio nach dem Dritten Weltkrieg. Als die beiden jugendlichen Motorrad-Freaks und Gang-Mitglieder Kaneda und Tetsuo zufällig einem kleinen Jungen mit greisenhaften Gesichtszügen und übernatürlichen Fähigkeiten begegnen, werden sie unversehens in politische Intrigen auf höchster Ebene verwickelt. Mehrere Gruppen kämpfen um den geheimnisvollen Akira, der in einem unterirdischen Forschungslabor im Kälteschlaf liegt und dessen Erwachen das Ende der Welt heraufbeschwören soll. Als bei Tetsuo ebenfalls übernatürliche Fähigkeiten festgestellt werden und er zunehmend größenwahnsinnig wird, ist das der Auftakt für eine unvorstellbare Katastrophe – aber vielleicht auch für einen Neuanfang.
Veröffentlichungen
Akira erschien in Japan von Dezember 1982 bis Juni 1990 in 120 Einzelkapiteln im Manga-Magazin Young Magazine des Kodansha-Verlags. Bei ihrer Fertigstellung umfasste die Serie ungefähr 2000 Seiten, die auch in sechs Sammelbänden zusammengefasst wurden.
Der Manga gelangte von Japan zunächst in die USA. Dort wurde sein äußeres Erscheinungsbild radikal umgearbeitet: Die Leserichtung wurde von „japanisch“ auf „westlich“ gespiegelt, und die ursprünglich schwarz-weiße Serie wurde nachträglich durchgehend koloriert.
Diese US-Fassung wurde vom Carlsen Verlag übernommen und von April 1991 bis Januar 1996 in Deutschland veröffentlicht, wobei die Anzahl der Bände durch eine neue Aufteilung auf 19 erhöht wurde. Der ebenfalls erschienene Band 20 gehört nicht zur eigentlichen Serie, sondern beinhaltet ein Skizzenbuch mit Entwürfen. Von Juli 2000 bis August 2001 brachte Carlsen Akira noch einmal auf den Markt, dieses Mal in einer „werkgetreueren“ Ausgabe in sechs schwarz-weißen Bänden, aber immer noch in westlicher Leserichtung.
Anime-Verfilmung
Filmdaten
Deutscher Titel:
Akira
Originaltitel:
アキラ (Akira)
Produktionsland:
Japan
Erscheinungsjahr:
1988
Länge (PAL-DVD):
119 Minuten
Originalsprache:
Japanisch
Altersfreigabe:
FSK 16
Stab
Regie:
Katsuhiro Otomo
Drehbuch:
Katsuhiro Otomo
Izō Hashimoto
Produktion:
Ryohei Suzuki
Shunzo Kato
Musik:
Shoji Yamashiro
Schnitt:
Takeshi Seyama
Die Handlung ist im Film stark gestrafft und bringt durch einen anderen Verlauf als im Manga viele Figuren in einen neuen Zusammenhang. Der Zeitpunkt der Handlung wurde abweichend vom Manga in das Jahr 2019 gelegt.
Der Akira-Kinofilm war dank seiner zeichnerisch überragenden Qualität, seiner düsteren Handlung und seiner harten Sozialkritik der erste Anime, der in westlichen Ländern das Klischee von japanischen Zeichentrickfilmen als „Kinderfilmen“ überwinden konnte und auch bei einem erwachsenen Publikum Interesse fand. Vor allem in den USA hatte der Film großen Erfolg und führte dort zu einem stetig wachsenden Interesse an Manga und Anime.
Kinostart in Japan: 16. Juli 1988
Kinostart in Deutschland: 9. Mai 1991 (insgesamt zwei Wochen im Kino)
Deutsche Free-TV-Erstausstrahlung: 25. Juni 2002 (ProSieben)
Für das Musikvideo zum Lied Stronger (2007) von Kanye West wurden einige zusammenhanglos ausgewählte Szenen des Akira-Kinofilms real umgesetzt.
Realverfilmung
Wie am 20. Februar 2008 bekannt gegeben wurde, haben Warner Brothers und Appian Way, die Produktionsfirma des Schauspielers Leonardo DiCaprio, die Filmrechte an Akira erworben und planen eine Umsetzung des Mangas in zwei Realfilmen. Jeder Film soll den Inhalt von drei Manga-Bänden behandeln, die Handlung soll allerdings nach „New Manhattan“ verlegt werden. Als Regisseur ist Ruairi Robinson und als Drehbuchautor Gary Whitta angekündigt.